Donnerstag, 23. Januar 2014

.. und sogleich kommt auch ein Bilder-Gruß hinterher!


 Die AROP-Woche
die Mädchen sind mit Plakaten durch die Straßen Kajiados gelaufen und haben gegen FGM (female genital mutilation) protestiert. Die Mädchen waren super!





das erste Mal wieder auf einem Pferd!!


..und ein zufriedenes Lächeln, nachdem die Sehnsucht des Reitens für einen Moment gestillt wurde


Urlaub durften wir auch schon erleben!


Bootsfahrt und Schnorcheln mitten auf dem Ozean



dieses Foto war als Abschieds-Foto vor dem Sprung vom Wasserfall gedacht :-D

mit ganz viel Unterstützung von der Seite aus, wurde der Sprung gewagt

und zum Beweis das Überlebens-Foto :-P


Das Pfadfinder-Camp

hauptsächlich wird marschiert!
Findet ihr die Weiße in der Gruppe? ;-)

das war der Tag, an dem unsere Gruppe den Tag gestaltet hat. So durften alle ihre Masai-Sachen anziehen und das war ein Highlight für alle Beteiligten!
Das Camp wurde zu einer matschigen Angelegenheit, da es jeden Tag geschüttet hat! Da haben wir auch ein wenig Herbst mitbekommen ;-) ansonsten war es aber interessant mal ein kenianisches Pfadfinder-Camp mit zu erleben und es hat bestimmt nun die Hälfte des ganzen Campes meinen Namen in ihrem Pfadfinderbuch stehen :-D

 Scones-Pause mit den Quatsch-Mädchen




immer, wenn wir mal wieder in Nairobi waren und schließlich wieder im Matatu (Kleinbus) sitzen auf dem Heimweg und ich dann aus dem Fenster schaue, die Zebra-Herden auf den Wiesen sehe und die Kühe über die Straße laufen sehe... dann weis ich "Jetzt bin ich wieder zurück in Kajiado. Mein Afrika, wie ich es kennen gelernt habe! " :-)

Ein lieber Lebensgruß wird in die Welt geschickt!

So schnell vergeht die Zeit, so schnell vergehen Tage, Wochen und Monate und schon bin ich knapp 5 Monate hier in Kenia! Kaum zu glauben und ich habe schon so viel erlebt in dieser Zeit. So viele neue Eindrücke, Erfahrungen, Herausforderungen. Es ist alles kaum in Worte zu fassen..
Jedoch hier endlich mein nächster Blogeintrag, ich weis, es ist schon eine halbe Ewigkeit her..
Mein Bericht für die ADRA-live Seite, bei dem ich versucht habe meinen Gedankenstrom in Worte zu fassen.

„Ein Lächeln lässt für einen Moment die Schönheit der Seele aufleuchten.“

Afrika. Kenia. Kajiado. Das Mädchenheim und die Schule für Masai-Mädchen. Ich versuche zu verstehen und zu akzeptieren. Jeden Tag ein bisschen mehr – mit Sprüngen zurück und Schritten nach vorne.
Vor vier Monaten wurde ich von über 120 Mädchen begrüßt, über 200 Hände haben sich in meinen Haaren vergraben und fasziniert meine Haut berührt und es brauchte nicht lange, da hatte ich über 120 Herzen in mein eigenes geschlossen.

Es ist ein Einlassen. Ein Wagen. Schon ist man nicht mehr nur noch die Weiße in der Bibliothek und die Lehrerin mit den neuen Spielideen und den komischen neuen deutschen Worten. Lässt man sich darauf ein, werden neue Grenzen und Weiten erfahren. Die verschiedensten Rollen werden eingenommen, je nachdem wie sehr es die Mädchen zulassen. Ist es als Diskussions-Partner, Trostspender, stiller Zuhörer, Pflaster-Verteiler, Gebetspartner, Gute-Nacht-Geschichten Erzähler oder Komiker. Wenn ich eine Geschichte vorlese und in strahlende Mädchenaugen schaue, wenn sie begeistert in die Hände klatschen bei einem neuen Kisuaheli-Wort von mir, wenn sie mir mit einem breiten Lächeln im Gesicht in die Arme laufen oder wenn sie sich an meine Schulter lehnen und flüstern „ich lieb‘ dich“. Dies sind solche Momente, in denen mir immer wieder bewusst wird, warum ich hier bin. Die mir zeigen, dass ich hier am richtigen Ort zur richtigen Zeit bin und dass ich die Möglichkeit habe die Liebe, die ich erfahren durfte, weiterzugeben. Jedes einzelne Lächeln und strahlen in den Augen ist wertvoll und so unendlich kostbar! Es beweist Hoffnung und Zuversicht.

Nicht immer ist es mir bewusst, dass es nicht einfach Mädchen sind, die von ihrer Familie zur Grundschule geschickt wurden. Nein. Jedes Mädchen hat hier ihre eigene prägende Geschichte mit sich zu tragen. Eine Geschichte die sie verfolgt. Verheiratet mit einem 80 jährigen Mann, beschnitten, ein Baby bekommen, obwohl sie selbst noch Kind sind. Geschichten die weitreichend sind und mit denen die Mädchen versuchen zu Recht zu kommen. Aber nun sind sie hier, sitzen in ihrem Klassenraum, lesen intensiv in ihren Büchern und arbeiten hart. Es ist die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die sie antreibt. Die Zuversicht, dass es einmal besser werden kann. Und ich darf sie auf einem kleinen Teil dieser Strecke begleiten.


Das Leuchten in den Augen und der Blick auf die Zukunft. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Dafür lohnt es sich zu hoffen!

Montag, 14. Oktober 2013

"Es hat alles seine zwei Seiten. Aber erst, wenn man erkennt, dass es drei sind, erfasst man die Sache."


meine lieben Mädchen und unser Campus-Hund Eddi

Der "Parents-Day". An diesem Tag wurden die Eltern der Mädchen in die Schule eingeladen. Es wurde gesungen, Reden gehalten und Mutter und Vater konnten Zeit mit ihrer Tochter verbringen. Wenn die Väter der Mädchen kommen, zeigt es, dass sie akzeptieren, dass ihre Töchter statt zu heiraten hier in der Schule die Bildung ermöglicht bekommen.

die kleinen Sonnenstrahlen :-)


"Geborgenheit ist freilich ein stärkeres Wort für Glück."



Haar-Chaos :-)



unsere Pfadfindergruppe hier in der Schule! Anna und ich sind nun auch mit dabei :-) auf dem Foto seht ihr, wie wir gerade das marschieren lernen.

Mittwoch, 25. September 2013

Jede Minute ist wertvoll. Jedes Lächeln beweist Hoffnung und Zuversicht.

„Du musst lernen, damit du daraus kommst, wo du hinein geboren wurdest. Geh nicht zurück, sondern geh vorwärts. Setz dich hin, wenn es sein muss bis spät in die Nacht, und verbessere dein Englisch und lerne Mathe. Du kannst es schaffen! Sei das Beste, was du sein kannst. Mach was daraus! Es haben schon andere vor euch geschafft, die nun gesponsert werden, um an der Universität zu studieren. Und es sind nicht einfach nur andere, sondern das seid ihr! Du bist alleine gekommen und du musst alleine deinen Weg hinaus in die Welt gehen. Nimm Jesus mit, er ist dein Regenschirm! Du wirst durch Pfützen gehen müssen und deine Füße werden nass werden, aber mit ihm wirst du sicher an dein Ziel kommen. Behalte die zwei „P“s: principles and preference (Prinzipien und Vorlieben) im Auge. Lass sie dich durch dein Leben begleiten.“
Mit diesen mahnenden und Mut machenden Worten, sprach sie zu der siebten und achten Klasse. Eine Freiwillige, Betty, die sich darum kümmert, dass es ihre Mädchen gut haben. Zusammen mit einem anderen Freiwilligen bringen sie ihnen Teller, Löffel, Hefte und Stifte. Sie bauen eine Bibliothek, streichen Klassenzimmer und unterrichten die Mädchen. Als sie angekommen sind, haben sie an die Mädchen Saft verteilt und Anna und mir die große Kekspackung entgegen gehalten, damit jeder dazu zwei Kekse gereicht bekommt. Die Kinder nennen Betty "Mama".

Die Mädchen sind so stark, so mutig, so erwachsen und doch eigentlich noch Kinder. Sie haben so viel erlebt, so viel durchgemacht.

Ein Mädchen hat mir abends ihre Geschichte erzählt. In der Dunkelheit, in der abendlichen Stille, unter einer warmen Decke, in Sicherheit. Vier Tage und Nächte ist sie unterwegs gewesen. Sie ist davon gelaufen, wusste nicht wohin, nur mit dem Ziel weg von zu Hause zu sein. Sie wollte nicht heiraten und hatte die Hoffnung, dass es woanders besser sei. Auf ihrem Weg hat sie eine Frau getroffen, die ihr gesagt hat, dass sie nach Kajiado laufen soll in die Schule. Ausgehungert und müde hat sie es geschafft hier anzukommen. Nun ist sie seit 4 Jahre hier, hat ihrem Vater verziehen und ihr wird Bildung ermöglicht.

Das ist eine von 105 weiteren Lebensgeschichten und jedes Mädchen hat sie anders erlebt. Eine große Chance, ein großer neuer Lebensabschnitt!

Und ich kann dabei sein, sie bei diesem Lebensabschnitt begleiten und sehen, wie sie sich entwickeln. Dafür bin ich unendlich dankbar!
Ich darf eine Schulter zum Anlehnen sein, große Umarmungen verteilen, ihnen zu hören, mit ihnen Quatsch machen und sie lieb haben. Und selbst wenn ich manche Mädchen nicht verstehe, da sie bis jetzt nur Kisuaheli sprechen können, kann ich sie anlächeln und ein Lächeln ist zum Glück auf jeder Sprache verständlich!

Kaum zu ergreifen, kaum zu glauben, kaum zu verarbeiten und so wertvoll!

Mittwoch, 18. September 2013

Eindrücke aus Nairobi

Für unser Visum durften wir nun schon zweimal die Hauptstadt Kenias "Nairobi" besuchen. Auf dem Weg von einer Behörde zur anderen, haben sich mir einige Eindrücke geboten. Daran lasse ich euch nun teilhaben, damit ihr auch einen kleinen Einblick in die Stadt bekommt.

1) rennende Fußgänger, die auf ein fahrendes Matato (Kleinbus) aufspringen
2) an der Bus- und Matato-Station stehen die Fahrzeuge so eng aneinander, dass gerade mal ein Blatt dazwischen passt
3) als Fußgänger ist man in der Stadt wesentlich schneller als mit dem Auto. Es kann schon mal vorkommen, dass man mit dem Auto innerhalb von 30  Minuten 3 Meter weit gekommen ist
4) die Fußgänger laufen auf der Straße am Rand. Dabei müssen sie aber vorsichtig sein, denn..
5) ..die Autos fahren ziemlich chaotisch. Die Hupe ist hier ständig im Gebrauch und möchte ein Motorrad-Taxi noch über die Kreuzung, obwohl es gar nicht fahren darf, wird doch noch schnell gefahren und dabei gehupt
6) herausgefunden, ob die Autos nun bei rot halten oder fahren habe ich noch nicht :-D
7) als Fußgänger sollte man sich niemals darauf verlassen, dass über einen Zebrastreifen unbesorgt hinüber gelaufen werden kann. Die meisten Fahrer treten noch mal richtig auf das Gaspedal
8) auf den Straßen sind viele Verkäufer zu finden. Ob ein Globus, Gehstock oder eine Chipstüte. Es gibt alles, was man während der Autofahrt benötigen könnte
9) vor den Läden stehen Betten, Stühle und Tische zum Verkauf. Also falls mal eine Pause nötig ist, ist hier vielleicht die Möglichkeit dazu. Die Betten sind allerdings ohne Matratze :-P
10) als Transportmittel trifft man häufig einen Wagen mit Eseln vorne dran gespannt an
11) auch Fahrräder und die Motorrad-Taxis dienen als Transportmittel. Man könnte denken, dass gleich alles umkippt, aber sieben Kisten übereinander gestapelt passen super auf den Gepäckträger ;-)
12)  in Nairobi regent es jeden Tag. Obwohl es nur 83 km von Kajiado entfernt ist, ist es dadurch eindeutig grüner als in Kajiado
13) ein wenig außerhalb von Nairobi ist der Nationalpark. Dort sieht man alle Farben, die man sich so vorstellen kann! Es kommt auch mal vor, dass man Affen bei ihrem Spaziergang über die Straße antrifft
14) bis gestern wusste ich noch nicht, wie schief ein Auto eine Sandstrecke entlang fahren kann, ohne das es umkippt :-D

Leider kann ich keine Bilder in der Stadt machen, denn als wir unsere Chefin gefragt haben meinte sie, dass wir entweder verfolgt oder überfallen werden würden.
Aber vielleicht habt ihr auch so einen Eindruck von Nairobi bekommen :-)

Dienstag, 10. September 2013

Ein kleiner bildlicher Einblick..

... damit ihr Bilder vor Augen habt von dem, was ich euch so erzähle.


 unser neues zu Hause :-) Wenn es noch fließendes Wasser gäbe, wäre das Haus komplett nach europäischem Standard.


 unser erstmals gefüllter Kühlschrank. Lecker und gesund! :-P


 und das machen wir uns zum Abendbrot!


Unser kleiner "Bruder" und unser neuer Mitbewohner :-)


ein Hundeblick zum hinschmelzen..


links der Schlafraum der Mädchen und rechts das Gemeindehaus


Quatsch-Mädels :-)


mein kleines Mädchen :-)


unsere große "Schwester" bringt uns bei, wie man Ugali und sukuma wiki zubereitet und es war super lecker!

Montag, 9. September 2013

Jeder Moment ist ein Wunder!

Der erste Blogeintrag aus Kenia!

Anna und ich sind gut gelandet und wurden gleich mit afrikanischem Flair begrüßt. Wenn vier große Koffer nicht in den kleinen Kofferraum passen, was macht man dann am besten? Richtig, man schnallt den, der nicht mehr hinein passt, auf die Kofferraumhaube :-D Letztendlich haben wir aber doch noch alle Koffer im Auto verstaut bekommen, auch wenn dadurch unser Sitzplatz geschrumpft ist. So sind wir um 22 Uhr durch Nairobi Richtung Kajiado zu unserem Campus gefahren. Nachdem wir noch herzlich zum Essen eingeladen wurden und wir den ersten Gang durch unser Haus gemacht hatten, sind wir schließlich ins Bett gefallen und haben tief und fest in unserem neuen zu Hause geschlafen.

Nun sind wir schon eine Woche hier und durften schon viele Eindrücke sammeln..


In den ersten Tagen des Ankommens haben wir unser Haus von oben bis unten geschruppt, unseren Kühlschrank gefüllt, den kenianischen Stress mitbekommen, einen Hund namens "Tiger" adoptiert (unser kleiner "Bruder" kann ihn nicht mit ins Haus nehmen, er liebt aber so sehr Hunde und wir konnten seinen glänzenden Augen und dem Hundeblick nichts abschlagen), die ersten Male zu unserem Dorf gelaufen und uns als „Musungos“ (auf Kesuaheli: die Weißen) bekannt gemacht.
Die Mädchen haben wir nun auch schon ein wenig kennen gelernt. Sobald sie uns von weitem aus „leuchten“ sehen, kommen sie uns entgegen gerannt, nehmen unsere Hände in ihre Hand, umarmen uns und rufen „ How are You?“. Sie befühlen fasziniert unsere weiße Haut und gehen mit ihren Fingern durch unsere langen Haare.

Am Freitag Abend ist Sabbat Anfang. Anna und ich wurden von der Musik hinaus gelockt, liefen zu dem Gemeindehaus auf unserem Campus und schauten durch die Fenster. Die Mädchen haben uns sofort entdeckt und als wir an der Tür standen, sind schon die ersten aufgestanden. Sie sind uns entgegen gelaufen, haben uns "How are You?" zugerufen und nahmen uns an die Hände, um uns zu einem Platz zu ziehen. Dann ging das unterbrochene Prozedere weiter. Das neue Schuljahr hatte begonnen und somit wurden die neuen Mädchen vorgestellt, haben kleine Begrüßungssätze in die Menge gesagt, worauf alle Mädchen geantwortet haben und zwischendrin wurden auch wir vorgestellt. Anschließend hat sich die Menge aufgeteilt und ich wurde an meiner Hand festgehalten, um sitzen zu bleiben und dabei zu sein, wenn die Mädchen singen. Es war unglaublich, den Mädchen beim singen mit ihrer kraftvollen Stimme zuzuhören und ihnen dabei zuzusehen, wie sie in ein Stückchen andere Welt verschwanden. Als anschließend noch Massai-Musik aus einem großen Musikplayer zu hören war, fingen die Mädchen ausgelassen an zu tanzen und in einem so kleinen Raum waren die verschiedensten Gesichtsausdrücke, von übermütig bis eingeschüchtert, wieder zu finden. An dem Tag hatte uns unsere Chefin in einem Nebensatz erzählt, dass sie ein Mädchen gerettet hat und ihr Ehemann ins Gefängnis kommt. So viele Gefühle in einem einzigen Raum. So viel zu erfassen in einem kurzem Moment.
Dieser Tag endete, aber jeder Tag hält etwas Neues bereit.
Auch wenn es im Moment noch ein wenig Stress gibt wegen dem Visum, ich mich erst noch an alles Neue gewöhnen und die vielen Eindrücke verarbeiten muss.. Wenn ich bei den Mädchen sitze, kann ich ihnen stundenlang zuhören, mit ihnen quatschen und lachen und sie beobachten. Lese ich eine Geschichte vor, schauen mich die Mädchen mit leuchtenden Augen an. Sie klatschen begeistert in die Hände, wenn ich es geschafft habe die Zahlen bis 10 auf Kesuaheli aufzusagen. Sie umfassen meine Hand, sobald eine frei ist. Wenn ich ihnen etwas von Deutschland erzähle, schauen sie mich teilweise mit skeptischen und großen Augen an.
Ich versuche jeden einzelnen Augenblick in mir aufzunehmen!